Allgemein

28. September 2020 Internationaler Tag des Rechts auf Wissen – Durch Freiheit, Würde und Teilhabe

wis·sen

unregelmäßiges Verb

durch eigene Erfahrung oder Mitteilung von außen Kenntnis von etwas, jemandem haben, sodass zuverlässige Aussagen gemacht werden können [1]

Der Internationale Tag des Rechts auf Wissen wurde auf einer Konferenz der Freedom for Information Organisationen in Sofia im Jahr 2002 ins Leben gerufen, um das Recht aller Menschen auf einen freien Zugang zu Informationen zu unterstützen. Dieser Tag soll ein Bewusstsein für die Bedeutung einer transparenten Regierung innerhalb der Demokratie schaffen. Am 17. November 2015 verabschiedete die UNESCO eine Resolution (38 C / 70), in der der 28. September eines jeden Jahres zum Internationalen Tag des allgemeinen Informationenzugangs erklärt wurde.

Die UNESCO schreibt in ihrer Resolution:

„Das universelle Recht auf Information ist für Gesellschaften von entscheidender Bedeutung, um demokratisch zu funktionieren und für das Wohl jedes Einzelnen. Die Informationsfreiheit oder das Recht auf Information ist ein wesentlicher Bestandteil des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung. [2]“

Oftmals ist ja der erste Gedanke, dass Wissen vor allem dem Einzelnen nützt. Wer etwas weiß, erhält dadurch Sicherheit bei seinen Handlungen. Wissen ist die Grundlage jeder Praxis. Dabei beginnt das Erlernen von Wissen schon in der frühen Kindheit. Wer niemals Schuhe kennen gelernt hat, wird seine kalten und schmutzigen Füße in der Regel nicht einmal hinterfragen.

Genauso dient Wissen der demokratischen Gesellschaft. Wer nicht weiß, was es bedeutet, in einem undemokratischen Land zu leben, wird die Demokratie wohl nicht gegen Kräfte verteidigen, die sie gefährden. Viele Menschen wissen gar nicht, dass es zu einem Leben in Freiheit Regeln braucht. Die Freiheit aller, ist nicht die Freiheit des Einzelnen, alles zu tun und zu lassen, was er möchte. Doch das muss man wissen und verstehen, um an einer freiheitlichen Gesellschaft teilhaben zu können. Freiheit verlangt den Respekt für die Freiheit anderer, sie verlangt den Einsatz jedes Einzelnen, um sie zu erhalten und sie sollte nie für selbstverständlich gehalten werden.

Auch das Wissen, das Demokratie und Freiheit durchaus einen persönlichen Einsatz erfordern, hat nicht jeder Mensch. Viele verstehen das System von demokratischen Wahlen nicht und nehmen in der Folge nicht daran teil. Sie verzichten durch Unwissenheit auf ihre Teilhabe an der Gestaltung ihrer eigenen Freiheit. Oder sie wählen aus Protest Parteien, die Teilhabe für alle Menschen überhaupt nicht im Sinn haben. Parteien, die auch der Freiheit des Einzelnen nicht gerade zugetan sind. Gleichschaltung, bei der einfach mitmarschiert wird, ist keine Teilhabe!

Und spätestens an diesem Punkt verlieren Menschen ihre Würde. Sie tun Dinge, die befohlen wurden, weil es erwartet wird und die Konsequenzen für die Verweigerung einer Tat zu hoch wären. Nicht mehr wissend, wie sich aus dieser Situation noch befreit werden soll, also wird wider der eigenen Natur gehandelt. Dabei ist die persönliche Würde ein hohes Gut. Nicht umsonst wird sie durch unsere Verfassung so hoch geschützt, dass sie als unantastbar gilt. Ein Mensch dagegen, der Wissen besitzt, dessen Tun frei ist und der dort teilhaben kann, wo er möchte, behält nicht nur seine Würde, sondern entwickelt sie beständig weiter. Definiert seine Persönlichkeit, findet eigene Standpunkte, bereichert seinen Wissensstand und entwickelt die Selbstsicherheit, frei zu handeln. Er denkt selbst, bildet sich eine Meinung und sucht Lösungen. Und wahrscheinlich erfindet er als erstes Schuhe, um keine schmutzigen und kalten Füße mehr zu haben und verteidigt dann seine Freiheit, weil er um ihre Bedeutung weiß.

Freiheit. Würde. Teilhabe. Dafür stehen die PIRATEN.