Im Ortsbeirat 1 wurde am vergangenen Dienstag mit den Stimmen aller Fraktionen bis auf Öko-Linx beschlossen, den Platz vor dem Frankfurter Hauptbahnhof nach dem Ehepaar Emilie und Oskar Schindler zu benennen.
Wir befürworten diese Entscheidung und freuen uns über den Beschluss.
Das Ehepaar wohnte seit 1957 in der Nähe des Bahnhofs. Bekannt wurde die Geschichte des Unternehmers Oskar Schindler für viele durch die Verfilmung durch Steven Spielberg. Er war ein Geschäftsmann, der zu seinem Wort stand, das er gegeben hat. Sich unter dem Risiko seines eigenen Lebens für 1.200 Juden einsetzte. Menschen, die von den Nazis in Vernichtungslagern hätten ermordet werden sollen. Oskar Schindler stellte sein Leben und sein Vermögen nicht über das Leben anderer, wie viele in dieser Zeit das taten. Er handelte in dem einfachen Empfinden, dass das, was im Ghetto passierte einfach nicht geht und nicht sein darf.
Die FDP äußerte bei der Diskussion des Antrags im letzten Jahr kritisch, dass die Heldentaten keinen Bezug zu Frankfurt hätten. Das mag wahr sein, dennoch lebte das Paar lange Zeit in Frankfurt. Und hier fand ein Teil der sich anschließenden Geschichte statt, der für mich mindestens genau so wichtig ist. Die Schattenseite, über die zu wenig gesprochen wird, und die mit Frankfurt und auch Deutschland insgesamt verbunden ist.
Nach Kriegsende wurde das Ehepaar in Frankfurt angespuckt, als „Judenfreund“ beschimpft. Dies geschah, weil die Menschen es nicht aushielten, dass er dem Mord an den Juden etwas entgegenstellte. Sie hielten nicht aus, dass er etwas gegen die Vernichtung der Nazis getan hatte. Wir haben alle den Satz gehört, „Ich hätte ja nichts tun können“. Von Zeitzeugen, in der Familie, in der Gesellschaft. Er war die Personifikation dessen, dass der Satz „Ich hätte ja nichts tun können.“, nicht wahr ist. Die Taten Oskar Schindlers brechen mit der Bequemlichkeit und dem weichen Bett, nichts gegen den Menschenhass und Totalitarismus tun zu können.
Umso wichtiger finde ich die Benennung des Bahnhofsplatzes. Frankfurt ist eine Stadt der Offenheit. Gegenüber anderen Kulturen und Lebensentwürfen. Eine freiheitliche Stadt. Eine Freiheit, die auch immer verteidigt werden muss. Als PIRATEN stehen wir für Freiheit. Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Mensch mit seiner demokratischen Weltanschauung, Religion, sexuellen Orientierung, seinen Lebensentwurf leben kann. Und wir wissen – das ist auch die Mahnung durch das Ehepaar Schindler – dass man nicht zusehen darf, wie diese Freiheit genommen wird. Dass man Freiheit aktiv verteidigen muss.
Es hat ein gewisses Maß an Ironie, dass auch die rechtspopulistische BFF dem Antrag zustimmt bzw. als Mitantragstellerin auftritt. Die BFF, die beispielsweise bei Pegida-Veranstaltungen in Frankfurt mit Kadern der NPD und anderen Rechtsextremen auf einem Platz stand. Käme es zu einer Einsicht und Wendung hin zu mehr Menschenfreundlichkeit und Respekt vor der Würde aller Menschen, dann wäre das zu begrüßen. Ansonsten sollte man auch erkennen, wenn man Teil des Problem ist.
Im Ortsbeirat 1 wurde am vergangenen Dienstag mit den Stimmen aller Fraktionen bis auf Öko-Linx beschlossen, den Platz vor dem Frankfurter Hauptbahnhof nach dem Ehepaar Emilie und Oskar Schindler zu benennen.
Wir befürworten diese Entscheidung und freuen uns über den Beschluss.
Das Ehepaar wohnte seit 1957 in der Nähe des Bahnhofs. Bekannt wurde die Geschichte des Unternehmers Oskar Schindler für viele durch die Verfilmung durch Steven Spielberg. Er war ein Geschäftsmann, der zu seinem Wort stand, das er gegeben hat. Sich unter dem Risiko seines eigenen Lebens für 1.200 Juden einsetzte. Menschen, die von den Nazis in Vernichtungslagern hätten ermordet werden sollen. Oskar Schindler stellte sein Leben und sein Vermögen nicht über das Leben anderer, wie viele in dieser Zeit das taten. Er handelte in dem einfachen Empfinden, dass das, was im Ghetto passierte einfach nicht geht und nicht sein darf.
Die FDP äußerte bei der Diskussion des Antrags im letzten Jahr kritisch, dass die Heldentaten keinen Bezug zu Frankfurt hätten. Das mag wahr sein, dennoch lebte das Paar lange Zeit in Frankfurt. Und hier fand ein Teil der sich anschließenden Geschichte statt, der für mich mindestens genau so wichtig ist. Die Schattenseite, über die zu wenig gesprochen wird, und die mit Frankfurt und auch Deutschland insgesamt verbunden ist.
Nach Kriegsende wurde das Ehepaar in Frankfurt angespuckt, als „Judenfreund“ beschimpft. Dies geschah, weil die Menschen es nicht aushielten, dass er dem Mord an den Juden etwas entgegenstellte. Sie hielten nicht aus, dass er etwas gegen die Vernichtung der Nazis getan hatte. Wir haben alle den Satz gehört, „Ich hätte ja nichts tun können“. Von Zeitzeugen, in der Familie, in der Gesellschaft. Er war die Personifikation dessen, dass der Satz „Ich hätte ja nichts tun können.“, nicht wahr ist. Die Taten Oskar Schindlers brechen mit der Bequemlichkeit und dem weichen Bett, nichts gegen den Menschenhass und Totalitarismus tun zu können.
Umso wichtiger finde ich die Benennung des Bahnhofsplatzes. Frankfurt ist eine Stadt der Offenheit. Gegenüber anderen Kulturen und Lebensentwürfen. Eine freiheitliche Stadt. Eine Freiheit, die auch immer verteidigt werden muss. Als PIRATEN stehen wir für Freiheit. Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Mensch mit seiner demokratischen Weltanschauung, Religion, sexuellen Orientierung, seinen Lebensentwurf leben kann. Und wir wissen – das ist auch die Mahnung durch das Ehepaar Schindler – dass man nicht zusehen darf, wie diese Freiheit genommen wird. Dass man Freiheit aktiv verteidigen muss.
Es hat ein gewisses Maß an Ironie, dass auch die rechtspopulistische BFF dem Antrag zustimmt bzw. als Mitantragstellerin auftritt. Die BFF, die beispielsweise bei Pegida-Veranstaltungen in Frankfurt mit Kadern der NPD und anderen Rechtsextremen auf einem Platz stand. Käme es zu einer Einsicht und Wendung hin zu mehr Menschenfreundlichkeit und Respekt vor der Würde aller Menschen, dann wäre das zu begrüßen. Ansonsten sollte man auch erkennen, wenn man Teil des Problem ist.